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Türen geöffnet halten für den Frieden

Buß- und Bettag in der Christuskirche: Dekan Andreas Klodt (rechts) hielt die Predigt, Schauspieler Klaus Köhler trug Briefe von Soldaten aus dem 1. Weltkrieg vor.

Buß- und Bettagsgottesdienst des Dekanats zum Ende des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren vermittelt zukunftsgewandte, optimistische Botschaft

Eindrücke von den Schrecken des unmenschlichen 1. Weltkriegs vermittelten Dekan Andreas Klodt und Schauspieler Klaus Köhler in dem bewegenden Dekanatsgottesdienst zum Buß- und Bettag in der Christuskirche. Unter der Überschrift „Heute einen Krieg beenden“ wurde dem Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gedacht. Wenn wir die Schöpfung und Mitmenschen ehren, Türen offen halten und an einem Tisch miteinander essen statt aufeinander schießen, könne Frieden möglich werden, lautete die in die Zukunft gerichtete Botschaft.

Orgel und Gesang

„In deine Hände befehle ich deinen Geist“ und Werke von Johann Sebastian Bach, dargeboten von Sängerin Cornelia Orendi und Dekanatskantor Volker Ellenberger an der Orgel, umrahmten den Gottesdienst. Klaus Köhler, Schauspieler des Mainzer Staatstheaters, trug Passagen aus Briefen von Soldaten an der Front vor.

In den Gräben der Stellungskriege im Westen hatten Soldaten Entsetzliches erlebt: „Ich muss einmal eine furchtbare Sünde begangen haben in meinem Leben, dass ich jetzt so getroffen werde“, hatte Fritz Blum im Herbst 1917 seinem Vater nach Mannheim geschrieben. Wie ein hilfloses Kind habe er sich gefühlt, unfähig, etwas zu tun“, las Köhler vor. „Alles Denken und alle Vernunft“ höre in solch einer Situation auf.

Auszüge aus Trauerrede

Zudem trug er Auszüge aus der Trauerrede vor, die im Mai 1918 auf Fritz Blum gehalten wurde, als einem von 17 Millionen Toten des Ersten Weltkriegs. Er sei gestorben für das „Vaterland“, hatte es in der Ansprache geheißen. Glaube und Vaterlandstreue seien eng miteinander in Verbindung gebracht worden, kritisierte Dekan Klodt in seiner Predigt.
Welches Licht, welche Werte strahlten vom Reich Gottes auf unsere Welt, fragte Klodt und spannte so  den Bogen zur Bibel und der heutigen Zeit. In der Offenbarung des Johannes werde daran erinnert, dass alle ein Teil der Schöpfung sind. „Wer Stacheldraht spannt und Gräben baut, zu dem kann Gott nicht kommen“, betonte Klodt. Vielmehr gelte es, Türen offen zu halten, Einladungen zum Essen auszusprechen, um sich friedlich auszutauschen.

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